Idoneität – Genealogie – Legitimation
Begründung und Akzeptanz von dynastischer Herrschaft im Mittelalter
Cristina Andenna, Oliver Auge, Sverre Bagge, Stefan Burkhardt, Reinhardt Butz, Fulvio Delle Donne, Thomas Foerster, Laura Gaffuri, Kai Hering, Uwe Israel, Gert Melville, Marina Münkler, Marigold Norbye, Jörg Peltzer, Frank Rexroth, Birgit Studt, Tobias Tanneberger, Grischa Vercamer, Stefan Weinfurter, Miriam Weiss
Untersuchungen zur Legitimierung mittelalterlicher Herrschaft haben dem Aspekt der persönlichen Idoneität bislang wenig Beachtung geschenkt. Obgleich die Berufung des Adels zur Machtausübung außer Frage stand, war die Legitimation des einzelnen Herrschaftsträgers in entscheidendem Maße an seine individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften gebunden. Mit welchen Argumenten und Strategien wurde versucht, die spezifische Qualifikation von Herrschern und ihren Dynastien überzeugend zu vermitteln? Unter den Eignungskriterien ragt die Zugehörigkeit zu einem bewährten Herrschergeschlecht deutlich heraus. Wie wurden genealogische Konstruktionen für Idoneitätsbehauptungen praktisch eingesetzt, und wo lagen die Grenzen ihrer Plausibilität? Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen diesen Fragen an Fallbeispielen aus dem europäischen Hoch- und Spätmittelalter nach.