Ikonografie des Autors
Luca Gero;Viglialoro Faßbeck, Federico Ferrari, Jean-Luc Nancy, Matthias Schmidt
»Nicht der Autor erzeugt sein Werk, sondern das Gegenteil ist wahr: Das Werk erzeugt seinen Autor.«
Und dieser ist nicht schlichtweg eine Illusion oder ein unberechenbares Gespenst, das auf das Werk projiziert wird. Der Autor ist die Idiosynkrasie des Werkes, ja seine Ikonografie in einem ganz genauen Sinne: die Graphie des Werkes – seine »écriture«, seine Art und Weise, seine unverwechselbare Eigenheit. Er wird darin zur Ikone – er wird Figur, figurales Emblem, Hypostase, Gesicht.
Der Autor, so könnte man sagen, bildet und enthält den Charakter des Werkes, d. h. dessen eigene Konfiguration, seine unersetzbare und unveräußerliche Figur, seine letzte und erste Eigenschaft, die normalerweise unmöglich einzuholen und darzustellen ist.
Der italienische Philosoph Federico Ferrari und Jean-Luc Nancy bereichern die Frage nach der Autorschaft der Schreibenden um ergiebige Facetten.