Im Taumel des Evangeliums
Anton Eisenhut und der Kraichgauer Haufen im »Bauernkrieg«. Absichten, Planungen und Taten als Ausdruck einer ungemein dynamischen Phase der Revolution von 1525
Michael Klebon
Mai 1525. Die Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit. In den deutschen Landen brodelt es. Von der neuen Evangeliumslehre angestachelt, erheben sich vielerorts Untertanen gegen ihre Herrscher. Für einen Augenblick hält das Rad der Geschichte knarzend inne: Alles scheint möglich. Während die Aufständischen hoffnungsvolle Pläne schmieden und die Fürsten ihre Heere zusammenziehen, sammelt sich im Kraichgau ein neuer Haufen. Ihr Hauptmann ist ein Geistlicher namens Anthonius Eysenhudt – Anton Eisenhut. Eine Gestalt, die im vorliegenden Werk eine umfängliche Neubewertung erfährt. Die Grundlagen hierfür werden in der Besprechung von Charakteristika der Landschaft, von vorangegangenen Unruhen sowie des reformatorischen Einflusses auf 1525 geschaffen. In großer Ausführlichkeit und Detailtiefe werden dann im Kern der Arbeit – dem Revolutionsteil – die Empörung und ihre Folgen unter die Lupe genommen. Intensiv und kritisch werden zeitgenössische Berichte herangezogen; zugleich gründet sich die Untersuchung auf dem aktuellen Wissensstand der modernen »Bauernkriegsforschung«. Daher wird die Erhebung der Kraichgauer nicht als isoliertes Ereignis behandelt, sondern durch Einpassung in den größeren Rahmen besser begreifbar: als Ausdruck einer hochdynamischen und kritischen Phase der Revolution von 1525.