Immobilien und Kapitalmarkt: Real Estate Investment Trusts (REITs) und Immobilienzertifikate
Matthias Amort
„Half of the world’s wealth is in real estate“ (Warren Buffett). Doch Eigentumserwerb an Immobilien ist teuer. Abhilfe schafft die indirekte Immobilienanlage. Hier können Anleger schon mit relativ kleinen Beträgen an der Wertentwicklung von Immobilien partizipieren. Das bekannteste Beispiel sind Immobilienfonds. Jüngst kamen in Deutschland Real Estate Investment Trusts (REITs) (G-REITs) hinzu. Sie sollen dem breiteren Publikum den Weg in diese wichtige Vermögenskategorie öffnen. REITs sind eine Sonderform der Immobilienaktiengesellschaft. Sie sind auf Gesellschaftsebene steuerbefreit. Der Fiskus greift erst auf die Ausschüttungen beim Anleger zu. Deutschland ist das letzte Land aus der Gruppe der G8-Industrienationen, das die Steuerprivilegierung der Immobilienanlage normativ ausgestaltet hat. Im Fokus der Studie steht erstmals der Anlegerschutz bei G-REITs durch Publizität und Kapitalmarktrecht. Neben REITs ermöglichen auch Immobilienzertifikate eine indirekte Anlage in Immobilien. Immobilienzertifikate nutzen Immobilien nur noch als Basiswert. Der Autor geht der Frage nach, warum sich Immobilienzertifikate in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern noch nicht etablieren konnten und welcher Handlungsbedarf für die Immobilienbranche besteht. Immobilienzertifikate bergen erhebliche Risiken für den Anleger, insbesondere das Totalverlustrisiko. Prominentes Beispiel sind die „Lehman“-Fälle. Der Autor erörtert die Pflicht der Banken zur Aufklärung über das Risiko des Totalverlusts. Hochaktuell ist die Frage, inwieweit Banken von Emittenten erhaltene Rückvergütungen (sog. Kick-backs) dem Kunden offenlegen müssen.