Imperia sine fine?
Der römisch-parthische Grenzraum als Konflikt- und Kontaktzone
Ernst Baltrusch, Thomas Brüggemann, Lucinda Dirven, Margherita Facella, Murtazali Gadjiev, Udo Hartmann, Stefan Hauser, Julia Hoffmann-Salz, Andreas Klingenberg, Michaela Konrad, Martin Joachim Kümmel, Michal Marciak, Marek Jan Olbrycht, Rubina Raja, Kai Ruffing, Frank Schleicher, Michael Sommer, Timo Stickler, Giorgi Ugulava, Julia Wilker
Wenn Vergil Rom als ein „Reich ohne Grenzen“ (Aen. 1, 279) bezeichnet, mag dies im übertragenen Sinn zutreffen, tatsächlich verfügte das Imperium jedoch über lange und tief gestaffelte Festlandgrenzen auf allen drei Kontinenten. Dabei kam der Orientgrenze besondere Bedeutung zu, da den Römern hier mit dem Reich der Parther eine ebenbürtige Gesellschaft entgegentrat. Allerdings stießen die beiden Großreiche nur selten unmittelbar aufeinander, da sich zwischen ihnen ein Saum von Kleinstaaten erstreckte. In diesem Grenzraum trafen nicht nur zwei große Reiche mit ihren jeweiligen Sprachen und Organisationsstrukturen, sondern auch Ackerbau und nomadische Weidewirtschaft, unterschiedliche religiöse Vorstellungen und verschiedene Rechtsauffassungen aufeinander.
Der Band versammelt Beiträge der Jenaer Tagung „Imperia sine fine?“, die eine Vielzahl unterschiedlicher Aspekte des Grenzraums zwischen Rom und Parthien als Konflikt- und Kontaktzone vom 1. bis zum 3. Jh. n. Chr. darstellen.