Imperial Subjects
Autobiographische Praxis in den Vielvölkerreichen der Habsburger, Romanovs und Osmanen im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Martin Aust, Carla Cordin, Volker Depkat, Marija Djokic, Matthias Golbeck, Elke Hartmann, Waltraud Heindl, Barbara Henning, Jens Herlth, Alexis Hofmeister, Peter Holquist, Murat Kaya, Hans-Lukas Kieser, Robert Luft, Christian Marchetti, Nora Mengel, Maurus Reinkowski, Frithjof Benjamin Schenk, Ulrich Schmid, Denis Sdvizkov, Franziska Thun-Hohenstein
Der Band befasst sich mit dem Wechselverhältnis von autobiographischer Praxis und historischem Wandel im Russischen Reich, in der Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich im Zeitalter der anbrechenden Moderne. In den drei Imperien kam es seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Boom autobiographischen Schreibens und Publizierens. Wie, so wird gefragt, korrespondierte dieses Interesse an individuellen Lebensgeschichten mit dem strukturellen Wandel, der alle drei Vielvölkerreiche in dieser Zeit erfasste? Wie reflektierten imperiale Eliten historische Umbrüche in autobiographischen Texten und wie verknüpften sie diese Erfahrungen mit Erzählungen über ihr eigenes Leben? Um diese Fragen zu beantworten, werden autobiographische Praxis als Akt sozialer Kommunikation gelesen und die Vielvölkerreiche des östlichen Europas als Kommunikationsräume imperialer Selbstbeschreibung analysiert. Die neue Reihe versteht sich als ein offenes Forum der vergleichenden Imperienforschung ohne spezifische regionale Festlegung. Sie vereint biographische und autobiographische Studien.