In evangelium Matthaei annotata. Vorlesung über das Matthäusevangelium (1530).
Eingeleitet und herausgegeben unter den Auspizien der Schwenckfelder Kirche von Martin ROTHKEGEL
Valentin Krautwald, Martin Rothkegel
Gleichzeitig:
CORPUS SCHWENCKFELDIANORUM Supplement Volume I:
Valentin Krautwalds exegetische Vorlesungen (Liegnitz 1527-1530): Die Anfänge der schwenckfeldischen Lehrbildung waren eng mit dem akademischen Unterricht an der kurzlebigen Liegnitzer Universitätsgründung verknüpft. In mehreren Handschriften sind umfangreiche Mitschriften von Vorlesungen des Liegnitzer Humanisten Valentin Krautwald über neutestamentliche Bücher aus den Jahren 1527-1530 erhalten. Der Großteil dieser Texte war bislang der Forschung völlig unbekannt.
Krautwald zog bei der Textauslegung patristische Quellen anhand einer reflektierten, auf der Zeichenlehre des Augustinus beruhenden Hermeneutik heran. Die neuen Texte bestätigen Krautwalds Rolle als eigentlicher theologischer Ideengeber der entstehenden schwenckfeldischen Bewegung und verdeutlichen, wie stark er seinerseits dem bibelphilologischen Ansatz des Erasmus verpflichtet war.
Der erste Band der auf drei Bände angelegten kritischen Edition der Vorlesungen mit einer ausführlichen Einleitung zu Entstehungskontext und Rezeption des Textcorpus, zur exegetischen Methode und zur Hermeneutik Krautwalds ediert die Vorlesung über das Matthäusevangelium von 1530.