Individuelle Wege zur interkulturellen Kompetenz
Eine empirische Untersuchung im Rahmen von Schülerpraktika in Spanien
Monika Guttack
Interkulturelle Kompetenz wird in Zeiten von Globalisierung und Migration immer wichtiger. Denn das friedliche Zusammenleben zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller und sprachlicher Herkunft ist nur möglich, wenn ein konstruktiver Dialog geführt werden kann. Dafür reichen allein fremdsprachliche Vokabel- und Grammatikkenntnisse nicht aus. Wie denkt die andere Seite? Wo und wie weit liegen eigene und fremde Vorstellungen auseinander? Interkulturelle Teams müssen solche Fragen ständig beantworten, und hierin liegt auch eine relevante Herausforderung für die Fremdsprachendidaktik.
Diese empirische Studie untersucht den Erwerb interkultureller Kompetenz bei deutschen Schülerinnen und Schülern während eines Praktikums in Spanien.Das besondere Setting ermöglicht viele Einblicke in die spanische Arbeits- und Alltagswelt. In(anonymisierten) Erfahrungsberichten schildern die Probanden, was und wie sie über die andere Kultur gelernt habe. Ihre heterogenen Lernprozesse werden dabei nicht bewertet oder benotet, sondern anhand eines systematischen Instrumentariums qualitativ und quantitativ beschrieben und analysiert. Die Mischung aus fachdidaktischer Argumentation und den lebensnahen Schilderungen der Schüler macht die Lektüre auch für Studienanfänger und Praktiker attraktiv.Vor allem aber versteht sich der vorliegende Band als Beitragzueinemwieder stärker inhaltsbezogenenDiskurs zur interkulturellen Kompetenz, auch wenn – oder gerade weil – diese für Standardisierungen als ungeeignet gilt.