Institutionelle Reformen in heranreifenden Kapitalmärkten: Der brasilianische Aktienmarkt
Eine institutionenökonomische Analyse zu Internationalen Standards, Regulierung und Selbstregulierung
Peter Sester
Der brasilianische Aktienmarkt, dessen Rahmenbedingungen in den Jahren 2000/2001 grundlegend umgestaltet wurden, hat danach einen beeindruckenden Aufstieg erlebt, der erst im Herbst 2008 durch die globale Finanzmarktkrise und vor allem durch den Verfall der Rohstoffpreise gestoppt wurde. Dieser Aufstieg ist Anlass genug für eine Länderstudie, die sich mit den für Brasilien maßgebenden ökonomischen Faktoren und Institutionen auseinandersetzt und dabei folgende Frage beantwortet: Welche makroökonomischen Faktoren und institutionellen Veränderungen müssen zusammentreffen, um einen lokalen Aktienmarkt im Zeitalter der Globalisierung erfolgreich zu reformieren? Die Antwort wird auf der Basis einer vergleichenden Analyse jener staatlichen und privatautonomen Regelwerke entwickelt, die für den Aktienmarkt rahmenbildend sind. Dabei werden unterschiedliche Regulierungstechniken und Arrangements einander gegenübergestellt und im Hinblick auf ihre Fähigkeit bewertet, die Markteffizienz zu verbessern.