Iohannes Moschus, Geschichten aus einer Welt im Umbruch
clara. Kurze lateinische Texte
Gian Andrea Caduff
Iohannes Moschus, geboren während der Regierungszeit Kaiser Justinians, eröffnet einen Zugang zum östlichen Teil des Römischen Reichs, der für die Herausbildung der Identität Südosteuropas wichtig wurde. Um die Wende vom 6. zum 7. Jahrhundert bereiste er die Gebiete zwischen Syrien und Ägypten sowie die Ägäis. Was er Wunderbares und Wunderliches hatte erzählen hören, hielt er in einer Art Reisejournal fest, das der Florentiner Ambrogio Traversari 1423 unter dem Titel Pratum spirituale aus dem Griechischen in ein leicht verständliches Latein übertrug. Die für die Übergangslektüre ausgewählten Geschichten dieser Ausgabe spiegeln die Welt des frühchristlichen Mönchtums östlicher Prägung wie auch das spätantike Leben in den großen Städten des Nahen Ostens. Vokabelangaben, Begleittexte, Arbeitsaufträge und Abbildungen dienen der intensiven, multiperspektivischen Auseinandersetzung mit den Texten.