Jechida – Einführung in Rituale der Kabbala-Meditation
Giovanni Grippo
Das ‚Sepher Jesirah‘ wird auch ‚Buch der Schöpfung‘ genannt. Es gilt heutzutage als meditatives Hand- oder Lehrbuch zur Visualisierung der zehn kabbalistischen Sephiroth und seiner 22 Wege. Es ist das älteste Werk der Kabbala und es wurde zwischen dem 2. und 6. Jahrhundert niedergeschrieben.
Meditationen und Kontemplationen haben seit jeher auf den Menschen eine harmonisierende Wirkung. Sie vermögen ihn emporzuheben, um einen Meditierenden dem Göttlichen näher zu bringen. Mit Hilfe von Meditationen aber auch von Kontemplationen und Ritualen vermag er sich an das Geheimnis des Seins anzunähern. Ein Geheimnis, das mit dem Verstand allein nicht zu erfassen ist.
Dieser Weg ist zugleich aber auch ein Weg nach innen, ein Weg der Selbsterkenntnis. Eine harmonisierende Wirkung führt auch zur Einheit mit Gott (hebr. „jechida“) – aber nicht automatisch. Sie sind großartige Hilfestellungen denn sie können nachweislich zur Harmonisierung der Persönlichkeit und zur Selbstfindung beitragen.
Einigen Rabbinern und Meistern gelang es, durch Meditation aber auch durch Kontemplation diesen Fragen auf den Grund zu gehen und diese Wege zu beschreiten. Einige von ihnen haben den Grund für die Schöpfung durch solche Meditationen herausfinden können, wurden dadurch selig und durften Gott schauen. Sie konnten zurück ins Paradies und so fanden sie tiefe, mystische Einsicht.