Jene Tage, die verschwinden
Thimoté Le Boucher, Christiane Sixtus
Eine Verfolgungsjagd gegen das Vergessen Was würdet ihr tun, wenn ihr plötzlich feststellen würdet, dass ihr nur noch an jedem zweiten Tag lebt? So ergeht es Lubin Maréchal, einem jungen Mann in seinen Zwanzigern, der jeden Morgen aufwacht, ohne sich daran zu erinnern, dass zuvor ein ganzer Tag vergangen ist. Er findet heraus, dass während dieser Abwesenheiten eine andere Persönlichkeit von seinem Körper Besitz zu ergreifen scheint – ein anderes Ich mit einem ganz anderen Charakter, das ein Leben führt, welches nichts mit seinem eigenen zu tun hat. Um diese Koexistenz körperlich und zeitlich zu organisieren, setzt sich Lubin in den Kopf, mit diesem „Anderen“ über eine Kamera zu kommunizieren. Doch nach und nach gewinnt dieses Alter Ego die Oberhand und nimmt Lubins Körper immer länger in Besitz, während dieser sich allmählich komplett in der Zeit verliert … Wer weiß, wie viele Tage er noch zu leben hat, bevor er völlig verschwindet? Nebst der Präsentation einer absolut atemberaubenden Fantasy-Story wirft Timothé Le Bouchers JENE TAGE, DIE VERSCHWINDEN sehr bedeutsame Fragen zur Identität, zur Dualität des Seins und zum Verhältnis zwischen Körper und Geist auf. Die ganze Zeit über müssen wir uns fragen, ob Lubin wirklich verschwindet – oder vielleicht doch eher an Schizophrenie leidet? Was wäre, wenn die eine Persönlichkeit der anderen auf den Fersen ist, weil ganz einfach der erwachsene Mann nach und nach das Kind in sich vertreibt?