Johannesevangelium I
Teilband 1: Joh 1,1–10,42
Michaela Engelmann, Michael Gese, Volker Hampel, Walter Klaiber, Ulrich Luz, Karl-Heinrich Ostmeyer, Hanna Roose, Christian Rose, Dietrich Rusam, Christoph Schluep-Meier, Thomas Söding
Das Johannesevangelium war über viele Jahrhunderte das Evangelium, das Theologie und Frömmigkeit in der Kirche am stärksten beeinflusst hat. Luther nannte es „das einzige schöne, rechte Hauptevangelium und den anderen dreien weit vorzuziehen“ und der Philosoph Fichte stellte fest: „Nur mit Johannes kann der Philosoph zusammenkommen, denn dieser allein hat Achtung für die Vernunft“. Das scheint sich geändert zu haben. Zwar ist das Interesse der wissenschaftlichen Exegese an dieser faszinierenden Schrift ungebrochen. Aber in der Gemeinde und für die persönliche Spiritualität vieler Christen scheint die Botschaft des Johannes keine große Rolle mehr zu spielen. Für viele ist die Art der Argumentation in diesem Evangelium schwer verständlich und kaum nachvollziehbar.
Hier möchte dieser Kommentar Hilfe bieten. Er hat drei Hauptziele:
1. Durch eine genaue Einzelauslegung soll die Eigenart der johanneischen Argumentationsweise verständlich werden.
2. Eine sorgfältige Analyse des Aufbaus des Evangeliums und seiner Teile macht seine theologische Zielsetzung sichtbar.
3. Es sollen die Grundlinien der Botschaft des Evangeliums aufgezeigt und Impulse für ihre Übersetzung in unsere Zeit geboten werden.
Dazu erhalten Leser und Leserinnen auch alle für das Verständnis notwendigen Informationen über den historischen Hintergrund der Texte, sowie über die wichtigsten Hypothesen zur Entstehungsgeschichte des Evangeliums.