Jugendstrafvollzug in der DDR von Reitel,  Axel

Jugendstrafvollzug in der DDR

Am Beispiel des Jugendhauses Halle

Der prozentuale Anteil Jugendlicher unter den Inhaftierten in der DDR war immer sehr hoch. Trotzdem ist der Jugendstrafvollzug noch ein Tabuthema oder mindestens ein Bereich, der selten thematisiert wird. Es waren Jugendliche, Schüler und Lehrlinge, die ihre Träume in die Tat umsetzen, verschiedenste Lebensformen ausprobieren und Grenzen überwinden wollten. In den Jugendhäusern der DDR stießen sie auf andere junge Menschen, die gestohlen, geschlagen oder vergewaltigt hatten. Noch gewalttätiger als im Erwachsenenstrafvollzug gingen diese Menschen miteinander um, noch mehr waren sie den Angestellten des Vollzuges ausgeliefert. Der Autor Axel Reitel war selbst als Jugendlicher zweimal inhaftiert. Seine Erfahrungen und der damit verbundene Blick durchziehen den gesamten Bericht. Ihm ist es zu verdanken, dass dieses bisher recht unbearbeitete Thema aufgenommen wurde. Er hat die zahlreichen Unterlagen der Staatssicherheit zum Jugendhaus Halle und auch zur Überwachung von Jugendlichen gesichtet und ausgewertet. Darüber hinaus hat er Zeitzeugen unter den ehemaligen Angestellten des Jugendhauses Halle und ehemaligen Häftlingen befragt. Die Recherchen wurden von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Druck von der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt unterstützt.

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