Erste vollständige deutsche Übersetzung von Sades 10-bändigem Doppelroman Justine und Juliette
In Justine und Juliette treibt Sade seine atheistisch-materialistische Philosophie auf die Spitze und vervollkommnet sein Weltverständnis, das auf kosmologischer Ebene die ewige Bewegung der Materie, auf der politischen die permanente Revolution der Gesellschaft und in individuell-moralischer Hinsicht die treibende Kraft der menschlichen Triebe zum Zentrum hat; alles in allem ein beinahe unentwirrbares Gespinst von Ratio und Eros, dem der Leser auch heute noch mehr oder minder ratlos gegenübersteht; eine Umwertung aller Werte, die nicht bei der Gesellschaft, sondern beim Individuum ansetzt.
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Produktinformationen
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ISBN-10
3882217995
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GTIN-13
9783882217995
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Erscheinungstermin
1994-01-01
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Auflage
1
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Sprache
ger
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Autoren Biografie
Der Maler, Illustrator, Literat und Bühnenbildner André Masson (1896–1987) studierte an Akademien in Brüssel und Paris und geriet früh in den Kreis der Surrealisten, deren Einfluss er sich jedoch immer wieder zu entziehen wusste. 1942 floh er vor dem Krieg nach New York, von wo er 1946 nach Paris zurückkehrte. Er gilt als wichtiger Einfluss für die Entwicklung des abstrakten Expressionismus. André Masson wird 1896 in Balagny, einem Dorf der Ile de France, als Sohn einer bäuerlichen Familie geboren. Sein Stiefbruder ist der einflussreiche Psychoanalytiker Jaques Lacan. 1904 siedelt er nach Brüssel um, wo er bereits mit 14 Jahren an der Akademie der Schönen Künste studiert. 1912 zieht er nach Paris und wird bei Paul Baudoin an der Ecole Nationale Superieure des Beaux-Arts angenommen. Ein Stipendium ermöglicht ihm 1914 einen Aufenthalt in der Toskana und in Bern. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Eine schwere Verwundung 1917 hat einen mehrmonatigen Lazarett-Aufenthalt zur Folge. Als Masson 1922 nach Paris zurückkehrt, wird er in seiner künstlerischen Arbeit zunächst von André Derrain und dem Kubismus beeinflusst. Bald schon knüpft er allerdings Kontakte zu den Surrealisten und schließt sich 1924 der Bewegung an. Durch die surrealistische Malweise gelingen ihm Einblicke in psychologische Quellen der Kunst. Er fertigt »automatische« Zeichnungen an und illustriert die Schrift La Révolution surréaliste. In der Folgezeit entwickelt er Bilder aus Leim und Sand. 1925 findet die erste Ausstellung der Surrealisten in der Galerie Pierre statt, mit Beteiligung Massons. Ab dem Jahr 1929 distanziert er sich allerdings wieder von der surrealistischen Bewegung. Er verlässt die Gruppe aus Protest gegen den autoritären Führungsanspruch des Dichters und Surrealismustheoretiker André Breton. Masson ist ein enger Freund von Georges Bataille, der zu Beginn der Dreißigerjahre die »dissidenten« Surrealisten um sich sammelt. Masson wirkt maßgeblich bei der von Bataille ins Leben gerufenen Zeitschrift Acéphale mit; ebenso ist er am Collège de Sociologie beteiligt. 1934 siedelt er nach Spanien über, das er bei Ausbruch des Bürgerkriegs wieder verlässt. Er kehrt nach Frankreich zurück und nimmt erneut Kontakt mit den Surrealisten auf. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs flieht Masson vor der Okkupation Frankreichs durch die Deutschen 1942 über Marseille in die USA. Er lebt während des Exils zeitweilig auch auf Martinique, und kehrt gleich nach Kriegsende 1946 wieder zurück nach Paris. Mit dem Surrealismus – vor allem um die Person Breton – bricht er nun endgültig. Fortan beschäftigt er sich besonders mit der Illustration von Büchern und mit Bühnenbildern für das Theater. Diese beiden Bereiche nehmen einen bedeutenden Teil seines künstlerischen Schaffens ein. 1966 fertigt er ein großes Deckengemälde für das Pariser Théatre Odéon. Maßgebend für André Massons nun folgenden Erfolg über die surrealistischen Kreise hinaus werden besonders die offiziellen Institutionen: Er erhält 1954 den Grand prix national des arts und ist ab 1962 offizieller Berater der nationalen Museen Frankreichs. Zwischen 1955 und 1964 nimmt er an den ersten drei documenta-Ausstellungen in Kassel teil. In seiner Kunst beschäftigt er sich fortan immer wieder mit den grausamen Erlebnissen des Ersten Weltkrieges, auch mit Kalligraphie und der chinesischen Zen-Philosophie, bleibt jedoch sein Leben lang dem surrealistischen Geist treu. Obwohl man Masson, insbesondere in den USA, als wichtigen Einfluss für den abstrakten Expressionismus feiert, hat er sich mit seinem Werk nie dem Informel zugewandt, sondern blieb nachdrücklich gegenstandsbezogen.
Donatien Alphonse François de Sade, 1740 in Paris geboren, schrieb pornografische wie philosophische Romane, die heute zweifelsohne zur Weltliteratur zählen. Zur Zeit der Französischen Revolution war er in der Bastille inhaftiert, wo er eines seiner bekanntesten Werke, Die 120 Tage von Sodom, schrieb. Aufgrund seiner sexuellen Ausschweifungen wurde er als geisteskrank eingestuft und befand sich bis zu seinem Tod 1814 im Irrenhaus Charenton-le-Pont.
Stefan Zweifel, geboren 1967 in Zürich, studierte Philosophie und Ägyptologie. Er arbeitet als Übersetzer (Blaise Cendrars, Jean-Jacques Rousseau, Raymond Roussel), Moderator (Schweizer Literaturclub bis 2014) und Kurator (zu Dada, Surrealismus und Situationismus). Bis 2004 war als Herausgeber der dreisprachigen Kulturzeitschrift Gazetta tätig. Er schreibt regelmäßig Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung und verschiedene Literaturzeitschriften.
Michael Pfister, 1967 in Zürich geboren, arbeitet als Übersetzer, Moderator, Universitätsdozent und Gymnasiallehrer.
Die 1937 in Kassel geborene Elisabeth Lenk studierte in Frankfurt und Paris Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft bei Theodor W. Adorno und Lucien Goldmann. Die Zeit ihrer Promotion wurde von einem regen, inzwischen veröffentlichten Briefwechsel zwischen Adorno und ihr, zwischen Frankfurt und Paris, begleitet. Lenk war aktives Mitglied des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) und kam in Frankreich mit André Breton und den Surrealisten und später auch mit den Situationisten in Berührung. Nach der Promotion wurde sie 1970 wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin bei Peter Szondi. Von 1976 bis zu ihrer Emeritierung 2006 lehrte sie am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover.
André Pieyre de Mandiargues (1909–1991), stark von den deutschen Romantikern und französischen Surrealisten beeinflusst, hielt sich stets von literarischen Cliquen und Moden fern. Zu seinem mit fast allen bedeutenden französischen Literaturpreisen ausgezeichneten Werk gehören Lyrikbände ebenso wie Essays, Novellen, Romane, Theaterstücke und Kunstkritiken.
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Genre-Code
1110
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Letzte Bearbeitung
2022-05-01
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Produktart
BB
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Schlüsselwörter
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Verleger
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Genre
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Die Publikation Justine und Juliette V von
André Pieyre de Mandiargues, Donatien Alphonse François de Sade, Elisabeth Lenk, André Masson, Michael Pfister, Stefan Zweifel ist bei Matthes & Seitz Berlin erschienen.
Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: BDSM, Erotik, Gewalt, Sex, Traum.
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