Kant verstehen
Karl Ameriks, Marcia Baron, Ermanno Bencivenga, Paul Guyer, Heiner F Klemme, Werner Loh, Lorenz Bruno Puntel, Dieter Schönecker, Gerhard Seel, Werner Stegmaier, Detlef Thiel, Allen Wood, Thomas Zwenger
Immanuel Kant ist ohne Zweifel ein Meilenstein in der europäischen Philosophiegeschichte. Mit ihm verbindet man die Aufklärung in Deutschland, er hat mit seiner ›Kritik der reinen Vernunft‹ die kopernikanische Wende der Philosophie zum Subjekt eingeleitet. An Kant kommt niemand vorbei, der heute ernsthaft Philosophie betreibt. Und dennoch sind gerade die Hauptstücke seiner Philosophie dem Streit der Interpreten ausgesetzt. Die Beiträge dieses Bandes machen mit den wichtigsten Problemen der Kant-Interpretation vertraut, geben Einblick in den Stand der Kant-Forschung und sind so eine hervorragende Anleitung zur Lektüre der Werke Kants. Welche Rolle spielen Kants Briefe oder die Vorlesungsmitschriften für die Interpretation? Wie wichtig ist die Entwicklung Kants nach 1781 für das Verständnis seiner Hauptschriften? Kann man eigentlich von einer ›Ethik‹ Kants sprechen? Solche grundsätzlichen Fragen werden sachkundig erörtert. Der Band versammelt Autoren aus dem angelsächsischen und deutschen Sprachraum und repräsentiert damit unterschiedliche Traditionen der Kant-Rezeption. Das Bemühen um die Kant-Deutung aber lehrt uns exemplarisch den Umgang mit philosophischen Texten überhaupt. Wie unterscheidet sich etwa die Interpretation philosophischer von der literarischer Texte? Wie verhalten sich systematische und historische Reflexion zueinander? Welche Bedeutung für das Verständnis hat die philologische Arbeit am Text? So ist dieses Buch eine hervorragende Einführung in die Lektüre Kants und in die Hermeneutik philosophischer Texte zugleich.