Karbonatgemagerte Lavanttaler Schwarzhafnerware
Eine Kärntner Keramikart in der Steiermark
Johanna Kraschitzer
Der vorliegende Band widmet sich der für Kärnten so typischen karbonatgemagerten Lavanttaler Schwarzhafnerware, die vom späten 15. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre produziert und weit über die Landesgrenzen hinweg exportiert wurde. Diese reduzierend gebrannte, unglasierte Irdenware mit ihren typischen Gefäßformen und Bodenmarken findet sich deshalb auch sehr häufig außerhalb von Kärnten, wie etwa in der Steiermark, in Osttirol, Oberösterreich, Salzburg, in Slowenien oder in Italien. Ein umfangreicher Katalog bietet eine rasche Übersicht zu den bisher bekannten Fundstellen, wobei auch zahlreiche bisher unveröffentlichte Nachweise für diese Keramik aufgenommen wurden. Neben der archäologischen Bestandserfassung werden die Schriftquellen zur Beantwortung von Fragen nach der zeitlichen Stellung, der Herstellung und Verbreitung herangezogen. So kann anhand zeitgenössischer Textquellen gezeigt werden, dass die Produktion dieser Keramik auf die bis 1759 in Besitz des Bistums Bamberg stehenden Ortschaften Wolfsberg, Reichenfels und St. Leonhard beschränkt war und etwa die typischen Armbrustmarken in Wolfsberg verortet werden können.
Die Arbeit bietet einen aktuellen und umfassenden Überblick zur karbonatgemagerten Lavanttaler Schwarzhafnerware und stellt damit ein wichtiges Standardwerk zur historischen Keramikforschung in Österreich und darüber hinaus dar.