Kleine Schriften in lateinischer und deutscher Sprache
Gottfried Bernhardy, Friedrich August Wolf
Erst vier Jahrzehnte nach Friedrich August Wolfs Tod hat G. Bernhardy eine Sammlung Kleiner Schriften seines Lehrers herausgegeben, der zu seiner Zeit als „philologorum princeps“ gerühmt worden war und eine neue Ära der Philologie eingeleitet hatte. Wolfs Kleine Schriften dürfen nach wie vor die Aufmerksamkeit der Fachvertreter vieler Wissenschaftsgebiete beanspruchen: Zunächst aller altertumswissenschaftlicher Teildisziplinen insgesamt; denn Band II enthält die berühmte „Darstellung der Alterthums-Wissenschaft“, mit der Wolf den grundlegenden, epochemachenden Begriff der Altertumswissenschaft eingeführt hat. Sodann finden sich zu den einzelnen Teildisziplinen scharfsinnige Beiträge: zur Gräzistik, zur Latinistik, zur antiken Religionsgeschichte, zur Geschichte der antiken Medizin, zur Sozialgeschichte der römischen Kaiserzeit. Hervorzuheben sind nicht zuletzt Wolfs Äußerungen zur Didaktik und zur Geschichte des Altertums, insbesondere zu Winckelmann und zu Bentley. Darüber hinaus wird der Literaturwissenschaftler die Kleinen Schriften von Friedrich August Wolf, dem hochgeschätzen Freund Goethes, ebensowenig übergehen dürfen wie der Universitätshistoriker und der Historiker der Neuzeit, die hier spannende Lektüre finden.
It was four decades after Friedrich August Wolf’s death that Gottfried Bernhardy published a collection of his teacher’s shorter works. In his own time, Wolf was praised as the „philologorum princeps“, and he ushered in a new era in the study of philology. His shorter works still deserve the attention of experts in many areas of scholarship, above all of those involved in any branch of classical studies, for Volume II contains Wolf’s famous „Darstellung der Alterthums-Wissenschaft“, in which he introduced the fundamental and epoch-making concept of „Classical Studies“. Then there are perceptive essays on the individual disciplines within this field: on Greek and Latin studies, on the history of ancient religion and ancient medicine, and on the social history of the Roman Empire. Not least worthy of mention are Wolf’s opinions on teaching and the history of antiquity, particularly on Winckelmann and Bentley.