Köln am Rhein
Oder: Von Zeit zu Zeit
Rita Wagner
1947 dokumentierte der junge Kölner Fotograf Karl Hugo Schmölz (1917–1986) im Auftrag der Stadt das zerstörte Köln der Nachkriegszeit. Bei seinen Aufnahmen orientierte er sich an den Köln-Aufnahmen seines bekannten Vaters Hugo Schmölz (1879–1938) sowie eigenen Aufnahmen aus den 1930er- und frühen 1940er-Jahren – und fotografi erte die Plätze, Gebäude und Straßen vom exakt gleichen Standpunkt aus! Dabei stehen sich das quirlige Stadtleben des Vorkriegsköln und die menschenleeren Orte mit ihren Ruinen bedrückend gegenüber.
1994 präsentierte das Kölnische Stadtmuseum diese bemerkenswerten Stadtansichten in einer vielbeachteten Ausstellung und kontrastierte sie mit neuen Fotografien, aufgenommen von den Fotografinnen und Fotografen des Rheinischen Bildarchivs aus wieder dem gleichen Blickwinkel. Jetzt ist es Zeit, diese Triptychen durch Aufnahmen von Marion Mennicken und Michael Albers, ebenfalls Rheinisches Bildarchiv, aus dem Jahr 2018 zu einem Quartett zu erweitern. Das eindrucksvolle Gegenüber des unzerstörten, des kriegsbeschädigten und des modernen Köln ermöglicht einen anderen und besonderen Blick auf eine Stadt im permanenten Wandel!
In 104 Fotografien erleben die Leserinnen und Leser die Veränderungen der Metropole Köln in den letzten 90 Jahren – von der verschlafenen Schönheit am Rhein mit Ansätzen des Aufbruchs in die Moderne über die verheerenden Zerstörungen des Krieges und das neue Köln der 1990er-Jahre bis hin zur gegenwärtigen, nicht nur lebensfrohen, sondern auch der Zukunft zugewandten Stadt am Rhein – Fotos, in denen aber auch die Probleme einer Millionenstadt des 21. Jahrhunderts nicht verborgen bleiben.