Kollokationen in der Börsensprache
Eine kontrastive Fallstudie
Filip Kalaš
Das Phänomen Börse hat eine eigene Sprache geschaffen, die sich durch eigenartige metaphorische Fachtermini, einen reichhaltigen Fachjargon, durch Vorkommen vieler Phraseologismen, Anglizismen und Neologismen auszeichnet. Eins ist notwendig zu betonen, und zwar die Tatsache, dass die Börsensprache in unseren Alltag gedrungen ist, und auch die Laien interessieren sich heutzutage für die Börse. Deshalb steigt ununterbrochen Bedarf an wirtschaftsbezogenen Sprachkenntnissen, deren Anwendungsmöglichkeiten unmittelbare Relevanz für den wirtschaftsbezogenen Mutter- und Fremdsprachenunterricht sowie für die Fachübersetzung aufweisen.
Die Forschung auf diesem Gebiet, auch die linguistische, bedarf eines tieferen Einblicks in das Funktionieren der Börse, was sich dann auch in der Sprache widerspiegelt. Im Kontext der zwischensprachlichen Äquivalenz stellt sich auch die Frage nach ihrer Übersetzbarkeit, was besonders in der Fachsprache Börse eine Falle darstellt. Der kleinste Fehler nicht nur an der Börse, sondern auch in der Übersetzung in die andere Sprache, was in der heutigen globalisierten Welt notwendig und gängig ist, kann Millionenverluste verursachen.
Alle diese erwähnten Phänomene waren auch für den Verfasser eine große Herausforderung und ein Unterfangen aus folgenden Gründen: Die Börse stellt eine Welt für sich dar und die Sprache des Geldmarktes zu beherrschen bedarf eines umfassenden Fachwissens. Das Börsenwesen ist ein „enfant terrible“ im Rahmen der Wirtschaft.
Als Thema der Studie wurden die interlinguale (Deutsch und Slowakisch) Untersuchung von Kollokationen in der Börsensprache und die Erstellung eines zweisprachigen Kollokationsglossars anhand des korpusbasierten quantitativ-qualitativen Ansatzes gewählt.
Die Studie ist besonders empfehlenswert für interessierte Vertreter der germanistischen Fachsprachenforschung, Übersetzungswissenschaft, Deutsch als Fremdsprache und für Wirtschaftsstudierende.