Kolumba
Genese eines Konzepts
Ralf Gührer
Dem kunstgeschichtlich und philosophisch versierten Theologen Ralf Gührer ist mit seiner Dissertationsschrift „Kolumba. Genese eines Konzepts“ ein Grundlagenwerk zum vielgerühmten Kölner Kunstmuseum Kolumba gelungen. Seit der Eröffnung des Museums 2007 verfolgte er das spannende Geschehen rund um dieses in dieser Form einzigartigen Museums und traf sich mit allen Gründerpersönlichkeiten zu intensiven Gesprächen, die Großteils im vorliegenden Buch gedruckt vorliegen. Die Vielzahl der Kölner Museen, die allesamt ihren Ursprung privaten Initiativen verdanken, führt Gührer auf die identifikationsstiftende Bedeutung eines Bildes zurück: Die Kreuzigung Petri von Peter Paul Rubens. Schließlich wurde Köln nach dem 2. Weltkrieg zur Kulturmetropole neben der Bundeshauptstadt Bonn durch die Vision Kurt Hackenbergs. Als 1989 Kardinal Meisner von Berlin nach Köln wechselte übernahm das Erzbistum das bis dahin vereinsgetragene Diözesanmuseum und es kam zur Neugründung mit einem nicht nur für ein kirchliches Museum völlig neuartigen Konzept. Joachim M. Plotzek bekam mit seinem Team die ziemlich einmalige Chance eine Sammlung aufzubauen, ein eigenes Konzept zu erarbeiten und dafür ein Haus zu bauen. Inspiriert von Heideggers Phänomenologie, angeregt von Walter Warnachs philosophischer Kunstbetrachtung und im langjährigen Dialog mit Künstler*innen entstand so ein einmaliges Museum – eine „Heimat für Kunst“. Mithilfe der biographischen Methode gibt Gührer Einblicke in mögliche Motivation der Akteure Joachim M. Plotzek, dem Vater des Museumskonzeptes oder Peter Zumthor, dem weltberühmten Baumeister von Kolumba.