Konfessionskulturen und Gender im „langen“ 18. Jahrhundert
Mary Ann Beavis, Marina Caffiero, Irmtraud Fischer, Ute Gause, Mercedes Navarro Puerto, Adriana Valerio
Zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und der Französischen Revolution entstehen in allen konfessionellen Traditionen Formen religiöser Aneignung, die sich jenseits von institutionalisierter Kirche, Kloster, Universität und Schule schriftlich niederschlagen. Ihnen gemeinsam ist die Fokussierung auf das Subjekt und das Bestreben, individuelle, subjektive, emotionale und affektive Zugänge zum Glauben zu finden. Frauen sind dabei mit Veröffentlichungen und Korrespondenznetzwerken vielfältig beteiligt. Bibelauslegung bot nicht nur weibliche Identifikationsfiguren, sondern in der Konzentration auf den sich in der Meditation erschließendem Glauben eine Möglichkeit individueller Aneignung jenseits von Geschlechterbegrenzungen.