Kontext und Bezugsfestlegung
Zur Semantik indexikalischer Ausdrücke
Sebastian Anton Hagn
Indexikalität als besondere Form sprachlicher Kontextabhängigkeit ist seit fünf Jahrzehnten Gegenstand sprachphilosophischer Erörterungen und wird bis heute intensiv diskutiert. Die vorliegende Studie bietet eine kritische Auseinandersetzung mit den wesentlichen Positionen innerhalb dieser Debatte und argumentiert für eine strenge Unterscheidung indexikalischer Kontextabhängigkeit von allen anderen Arten sprachlicher Unterbestimmtheit. Hierzu muß zunächst eine klare Grenzlinie gegenüber nicht-indexikalischer Kontextabhängigkeit gezogen werden, deren beiderseitige Belastbarkeit sodann nachzuweisen ist. Neben der Erörterung spezifischer Fragestellungen wie der Funktionsweise indexikalischer Bezugsfestlegung in Abhängigkeit vom jeweiligen Äußerungskontext, der vieldiskutierten Unterscheidung von „reinen Indexikalia“ und „Demonstrativa“ oder der Erfassung uneigentlicher Gebrauchsweisen indexikalischer Ausdrücke werden auch allgemeinere Streitpunkte, insbesondere solche aus den Auseinandersetzungen zwischen Kontextualismus und minimaler Semantik, im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Überdies gewährleistet die ausgeglichene Berücksichtigung etablierter Theoriemodelle und neuester Forschungsbeiträge eine ebenso umfassende wie detaillierte Behandlung des gesamten Themenbereiches entlang des aktuellen Forschungsstandes.