Kooperation und Verbrechen
Formen der »Kollaboration« im östlichen Europa 1939-1945
Christoph Dieckmann, Babette Quinkert, Tatjana Tönsmeyer
Welche Motive, Interessen und Handlungsspielräume hatten kooperierende einheimische Personen und Institutionen im östlichen Europa während der deutschen Besatzung?
An vielen Orten hat es während des Zweiten Weltkrieges Formen von Zusammenarbeit zwischen deutschen Stellen und einheimischen Regierungen, Verwaltungen oder Einzelpersonen gegeben. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen die Motive, Interessen und Handlungsspielräume der kooperierenden Akteure im östlichen Europa und fragen danach, welchen Einfluß ihr Handeln auf die begangenen Verbrechen, insbesondere gegen die jüdische Bevölkerung, hatte. Sie zeigen dabei, daß diese Gruppen einerseits in einem komplexen und dynamischen Verhältnis zu den deutschen zivilen und militärischen Instanzen standen, andererseits aber auch selbständig Handelnde mit eigenen Interessen waren.
Inhalt:
Tatjana Tönsmeyer: Kollaboration als handlungsleitendes Motiv? Die slowakische Elite und das NS-Regime
Tim Cole: Ebenen der »Kollaboration«. Ungarn 1944
Mariana Hausleitner: Auf dem Weg zur »Ethnokratie«. Rumänien in den Jahren des Zweiten Weltkrieges
Klaus-Peter Friedrich: Zusammenarbeit und Mittäterschaft in Polen 1939-1945
Frank Golczewski: Die Kollaboration in der Ukraine
Tanja Penter: Die lokale Gesellschaft im Donbass unter deutscher Okkupation 1941-1943
Katrin Reichelt: Der Anteil der Letten an der Enteignung der Juden ihres Landes zwischen 1941 und 1943
Fundstück
Dieter Nelles/Armin Nolzen: Adam Trott zu Solz´ Treffen mit Willi Brandt in Stockholm im Juni 1944: Kontakte zwischen dem Kreisauer Kreis und dem linkssozialistischen Exil
Rezensionen
Im Abonnement: EUR (D) 18,-; EUR (A) 18,50
Ältere Bände dieser Reihe (vormals »Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik«) siehe unter:
www.beitraege-ns.de