Kooperatives Preismanagement im Rahmen von Value Chain Management
Ein konzeptioneller und spieltheoretisch fundierter Ansatz
Laura Koppers
Der langfristige Fortbestand von Unternehmen wird durch die Realisierung von Gewinnen gesichert. In der Vergangenheit dominierten v.a. Mengensteigerungs- und Kostensenkungsstrategien als Handlungsalternativen zur Gewinnsteigerung. Mit zunehmender Sättigung auf vielen Märkten und rationalisierten Geschäftsprozessen können viele Unternehmen mit diesen Strategien alleine keine signifikanten Gewinnsteigerungen mehr erzielen. Vielmehr ist eine Professionalisierung des Preismanagements als zusätzliche Handlungsalternative zur Gewinnsteigerung zu beobachten. Diese wird durch die Forschung begleitet, so dass in der Literatur nun nicht nur die „reine Preisentscheidung“ sondern der gesamte Preismanagementprozess intensiv diskutiert wird. Ziel ist es, durch die Identifikation von Einflussfaktoren des Preismanagements die Entscheidungsqualität des Preismanagements zu erhöhen. Während sich eine wachsende Anzahl an wissenschaftlichen Beiträgen primär mit den intraorganisatorischen Einflussfaktoren beschäftigt, also Einflussfaktoren innerhalb eines Unternehmens, beschäftigt sich die Autorin mit den interorganisatorischen Einflussfaktoren. Der Fokus liegt auf den interorganisatorischen Interdependenzen des Preismanagements in einer Value Chain. Zur Lösung der analysierten Interdependenzen wird das „kooperative Preismanagement“ in Value Chains als Konzept eingeführt und auf einer wissenschaftlich breit angelegten Basis systematisch analysiert. Darüber hinaus beschäftigt sich die Autorin damit, entsprechende Handlungsoptionen für Preismanagementprobleme in der Value Chain aufzuzeigen und zu evaluieren sowie anhand eines exemplarischen Problems konkrete Anwendungsmöglichkeiten ihrer konzeptionellen Überlegungen zu demonstrieren. Hierzu werden Lösungskonzepte der kooperativen Spieltheorie herangezogen, die die konzeptionellen Ausführungen zu „kooperativem Preismanagement“ ergänzen. Der innovative Gehalt dieser Abhandlung liegt in der ausführlichen Darstellung von einem Konzept zu kooperativem Preismanagement, dass bislang nur in „Nischenarbeiten“ Berücksichtigung findet.