Köstritzer statt Klassik
Gedichte mit Widerhaken
Detlef Allenberg, Guenter Kunert, Rüdiger Stüwe
Einen ganz besonderen Band Lyrik legt der Einbeker Autor Rüdiger Stüwe vor.
Günter Kunert schreibt zu den vorliegenden Gedichten von Rüdiger Stüwe
„Wenn das Sprichwort, dass in der Kürze die Würze läge, wahr ist, so bekommt man bei Stüwe eine scharfe Würzmischung serviert, Gehirnnahrung, Gedankenfutter, also etwas, das in unserer Epoche der elektronischen und ideologischen Intoxikation unbedingt nötig ist. Wir wissen, was die Medien unserer Sprache antun und was damit unserem Denken.
Auf fast diskrete Weise und wie es einem Gedicht gebührt, versteht es Stüwe, mit acht Zeilen die kulturelle Katastrophe kenntlich zu machen:
„Äpfel und Birnen/auf Wiesen gestreut/und an den Chausseen/zwischen Bäumen lugt/Fachwerk hervor/die Menschen halten sich/hinter frommen Sprüchen/versteckt“.
Das sollte als „Wort zum Sonntag“ täglich in die tauben Ohren der Geschlechter gepredigt werden, in der Hoffnung, dass es vielleicht doch dieser oder jener kapiert.“