Krachkultur
Ausgabe 23/2023
Alexander Behrmann, Natascha Berglehner, Dirk Bernemann, Martin Brinkmann, Christoph Brumme, Myeong-kwan Cheon, Akos Doma, Juliette Drouet, Dette Fisher, Kathrin Gross-Striffler, Rene Hamann, Levi Henriksen, Victor Hugo, Zoe Jenny, Pia Klemp, Takamura Kōtarō, Fabian Lenthe, Aiki Mira, Rosemarie Poiarkov, Rudolf Proske, Jasmin Ramadan, Lea Rauser, Josef H. Reichholf, Miki Sakamoto, Frank Schäfer, Eva Schmidt, Hryhir Tjutjunnyk, Andreas Martin Widmann
Wir glauben, alles von Victor Hugo zu kennen: seine Lyrik, seine Romane, seine Theaterstücke, seine politischen Reden. Aber wir kennen kaum den intimen Victor Hugo. Zur Stunde sind in Frankreich zum ersten Mal die persönlichen Aufzeichnungen Hugos aus den ersten Jahren seiner leidenschaftlichen Liebe zu Juliette Drouet, seiner lebenslangen Gefährtin und Muse, erschienen: poetische Notizen, gerichtet an Juliette, die elektrisieren.
Weitere Texte stammen etwa von Hryhir Tjutjunnyk (1931 – 1980), einem ukrainischen Klassiker, dessen Liebesgeschichte »Drei Kuckucke und eine Verneigung« eine impressionistische Literaturperle ist. Und von dem Wahl-Ukrainer Christoph Brumme, dessen Erzählung »Viktoria findet ein Haar auf dem Diwan« die letzten Momente vor Ausbruch des Krieges in den Blick nimmt, als die Liebespaare noch in den üblichen Alltagsscharmützeln verstrickt waren.
Außerdem beschwört Dirk Bernemann in grindiger Prosa »Die Abschaffung der Liebe«. Zoë Jenny feiert kalt »Die Rache der Julia Cane«. Die japanisch-bajuvarische Lyrikern Miki Sakamoto hat einen Strauß Gedichte von ihrem Landsmann Takamura Kōtarō (1883 – 1956) ins Deutsche übertragen, dessen Liebesstarrsinn legendär war. Und der Biologe Josef H. Reichholf fragt: »Wie ›bio‹ ist die Liebe?«