Künstler im Nationalsozialismus
Die »deutsche« Kunst, die Kunstpolitik und die Berliner Kunsthochschule
Gerd Brüne, Maria Derenda, James A. Dyke, Christine Fischer-Defoy, Christian Fuhrmeister, Bernhard Fulda, Josephine Gabler, Eckhart Gillen, Andreas Hüneke, Stefanie Johnen, Nina Kubowitsch, Angela Lammert, Wolfgang Ruppert, Anne Sibylle Schwetter, Otto Karl Werckmeister
Jahrzehntelang wurde künstlerische Arbeit während des Nationalsozialismus auf ‚Entartete Kunst‘ und ‚Nazi-Kunst‘ reduziert. Dagegen zeigt die neuere Forschung ein vielschichtiges Bild. Die Berliner Kunsthochschule erweist sich als Fokus für die Kunstentwicklung in Deutschland, in der sich sukzessive die ‚Säuberung‘ von politischen Gegnern, angeblich ‚entarteten‘ wie von ’nicht arischen‘ Künstlern vollzieht. In ihr setzen überzeugte Nationalsozialisten wie Max Kutschmann ein Verständnis von Akademismus als ‚deutscher Kunst‘ durch. Die Beiträge dieses Buches reflektieren die Kunstentwicklung im Deutschland der 1930er- und 40er-Jahre im kulturellen und politischen Zusammenhang. Sie fragen nach den Handlungsspielräumen der einzelnen Künstler: wie dem Aufstieg des Bildhauers Arno Breker zum Hofkünstler Hitlers, der Ausgrenzung des Juden Felix Nussbaum, dem Widerständler Kurt Schumacher, aber auch der ambivalenten Anpassungsbereitschaft Oskar Schlemmers sowie der Selbstbehauptung von Karl Hofer und Käthe Kollwitz. Ebenso sind die nationalen Expressionisten um Otto Andreas Schreiber, die sich an Emil Nolde orientieren, als nationalsozialistische Minderheit einbezogen.