Kulturpolitik in Ostmittel- und Südosteuropa (1945-2015)
Steffen Höhne
Mit Kulturpolitik in Ostmittel- und Südosteuropa (1945 bis 2015), hervorgegangen aus der gleichnamigen Tagung im Oktober 2016 in Kooperation mit dem Herder-Institut in Marburg, wird die neue Reihe Ostmitteleuropa interdisziplinär eröffnet. Ziel der Reihe ist es, einer interdisziplinären, diachron tiefen und transnationalen Forschung Raum zu geben, die Fokus und Flexibilität des Konzepts Ostmitteleuropa produktiv zu nutzen versteht und neue Forschungsimpulse setzen kann.
In dem von Steffen Höhne herausgegebenen Band werden kulturpolitische Entwicklungen und Konzepte in Ostmittel- und Südosteuropa zwischen staatlicher Dominanz und marktwirtschaftlichen Zumutungen und die jeweiligen kulturpolitischen Interdependenzen zwischen den einzelnen Staaten untersucht. Auf der Ebene des öffentlichen Handelns (Cultural Policy) geht es um die für den Untersuchungszeitraum relevanten Inhalte und Resultate von Kulturpolitik (z.B. kulturpolitische Entscheidungsprozesse, Bewertungskriterien, Wirkungen). Auf der Ebene der ungesteuerten Prozesse (Cultural Politics) stehen die relevanten kulturpolitischen Prozesse (z.B. Interessenkonkurrenzen, Akteurshandeln, Orientierungen, Verhaltensmuster, Einflussmechanismen) im Zentrum des Interesses. Auf der institutionellen Ebene (Cultural Polity) schließlich werden die jeweiligen Kontexte in den Blick genommen, z.B. das Normensystem, die rechtlichen Strukturen, der Aufbau staatlicher und außerstaatlicher Institutionen, die Rolle der Auswärtigen Kulturpolitik. Mit dem Thema Kulturpolitik erfolgt unter spezifischer Berücksichtigung der ostmittel- und südosteuropäischen Bedingungen nach 1945 eine umfassende Vermessung dieses in der Regel peripheren Politikfeldes. Dabei werden sowohl endogene als auch exogene Einflüsse in den einzelnen Ländern und Kulturen herausgearbeitet sowie konvergente und divergente Entwicklungen.