Kunst und Erinnerungskultur Sri Lankas im Kontext kultureller Globalisierung
Eine multiperspektivische Betrachtung als Beitrag zum transkulturellen Diskurs
Sabine Grosser
An ausgewählten Beispielen zeitgenössischer Kunst und Erinnerungskultur Sri Lankas entwickelt die Autorin eine Annäherung an eine aktuelle, asiatische Kunstszene im Kontext kultureller Globalisierung: Methodisch begründet sie eine im Sinne Welschs ‚multiperspektivische Sichtweise‘ auf zeitgenössische Kunst aus einem unbekannten kulturellen Kontext. Im Mittelpunkt stehen fünf künstlerische Positionen von Anoli Perera, Druvinka Madawela, Jagath Weerasinghe, Koralegedara Pushpakumara und Chandraguptha Thenuwara. Durch die Verbindung von kunst- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven wird das Spannungsfeld der Kunstschaffenden zwischen Indigenisierung und Globalisierung/Universalisierung in einer facettenreichen Analyse herausgearbeitet. Als zentrale Themen des lokalen Diskurses werden das Verhältnis von Kunst und Krieg sowie zwei antagonistische Beispiele lokaler Erinnerungskultur aufgegriffen. Die Arbeit erlaubt Einblicke in die vielschichtige Kultur eines vorwiegend theravadabuddhistisch geprägten Landes, dessen Kunstschaffende 50 Jahre nach dem Ende der Kolonialzeit aktiv an einer eigenständigen visuellen Kultur arbeiten. Darüber hinaus reflektiert sie zentrale Thesen gängiger Globalisierungstheorien im Blick auf kulturelle Prozesse.