Künstler des 19. Jahrhunderts entdecken Schloss Mainberg bei Schweinfurt
Erich Schneider
Schloss Mainberg hat seit seiner Erwerbung durch Wilhelm und Catharina Sattler ab 1822 immer mehr Besucher aus nah und fern angezogen. Vor allem im zweiten und dritten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde Schloss Mainberg von zahlreichen Künstlern gezeichnet und gemalt. Keines der großen Ansichtenwerke damals hat auf das Schloss verzichten wollen. Die beiden Sammler verstanden es geschickt Mainberg und seine Kunstschätze in den Fokus eines breiten öffentlichen Interesses zu rücken: Ohne Sattler und deren Sammlung hätte es nie die große Zahl von Mainberg-Ansichten im 19. Jahrhundert gegeben. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Schweinfurter Künstler Andreas Friedrich Kornacher zu, der zeitlebens für Sattler die notwendigen Zeichnungen und Ansichten von Mainberg anfertigte. Wie es scheint, könnte er als „Ghostpainter“ auch für andere, bekanntere Künstler wie Ludwig Richter tätig gewesen sein. Das Interesse an Mainberg hielt nach Catharinas Tod 1861 noch für einige Jahre an. Ihr Enkel Johann Ernst lockte 1874 Hans Thoma auf das Schloss, der mit zahlreichen Werken für eine letzte Nachblüte sorgte. Thoma, Sattler, Burnitz und Steinhausen nahmen Schloss Mainberg und seine Umgebung erneut in den Fokus ihrer künstlerischen Bemühungen. Danach aber sollten ausschließlich Künstler aus der Region ihr Können an Mainberg erproben.