«La Balance» oder die Kunst des Lebens
Zur Integration von Sozialkritik und Ästhetik in Ludwig Börnes Schriften
Monica Rauschenberg
Als Vordenker der jungdeutschen Bewegung formuliert Ludwig Börne nicht nur unablässig die Forderung nach einer Verbindung von sondern er will diese Forderung auch in seiner eigenen schriftstellerischen Praxis realisieren. So ist es nur folgerichtig, daß sich Börnes Werk in der Vielfalt seiner Aspekte weit weniger mit Hilfe einer bestimmten allgemeinen erschließt; vielmehr muß es – entsprechend dem vom Autor formulierten neuen schriftstellerischen Selbstverständnis – im Sinne einer bewußt wahrgenommenen und öffentlich artikulierten Zeitgenossenschaft vom jeweiligen Standpunkt der des Zeitschriftstellers her beleuchtet werden. Im Nachvollzug dieser von den Zeitereignissen und Zeitthemen bestimmten und bewegten Existenz unternimmt es die vorliegende Arbeit zu klären, auf welche Weise Börne seine am Leitgedanken der «Balance» orientierte Vorstellung von einer an seine im Zeichen der Restauration verharrende Gegenwart zu vermitteln sucht.