Lachmanns Erbe
Editionsmethoden in klassischer Philologie und germanistischer Mediävistik
Hans Bernsdorff, Anna Kathrin Bleuler, Marcus Deufert, Peter Isépy, Mirjam Kotwick, Florian Kragl, Jan-Dirk Müller, Oliver Primavesi, Tobias Reinhardt, Holger Runow, Frank Schäfer, Michael Stolz, Tomas Tomasek, Nigel Guy Wilson FBA
Die Frage, welchen Beitrag Karl Lachmann (1793–1853) zu Methodik und Theorie der Edition vormoderner, handschriftlich überlieferter Texte geleistet hat, ist schwerer zu beantworten, als es die geläufige Rede von der Lachmannschen Methode vermuten lässt. Im vorliegenden Band erfolgt eine umfassende Auseinandersetzung mit dieser Frage, wobei die internationale, vor allem von italienischen Philologen vorangetriebene Lachmann-Forschung ebenso einbezogen wird wie Lachmanns Schriften zur Textedition selbst.
Davon ausgehend nehmen die Beiträge des Bandes eine Differenzierung des Begriffs der historisch-kritischen Methode vor, indem sie repräsentative Positionen aus der an Lachmann anschließenden Methodendiskussion, darunter auch Extrempositionen wie sie z.B. Bernard Cerquiglini vertreten hat, mit einem weiten Spektrum überlieferungsgeschichtlicher und editionspraktischer Befunde konfrontieren.