Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften
Rechtliche Behandlungsmöglichkeiten auf internationaler Ebene
Jana C Schlinkert
Lebendige folkloristische Ausdrucksweisen traditioneller Gemeinschaften stellen einen besonderen und bedrohten Teil des kulturellen Erbes der Menschheit dar. An den immateriellen Aspekten von Folklore bestehen unterschiedliche wirtschaftliche und moralische Interessen sowohl der traditionellen Gemeinschaften als auch der Allgemeinheit, der Industrie und der Nationalstaaten. Die Berücksichtung der widerstreitenden Interessen durch vorhandene internationale Rechtsregimes aus den Gebieten des Rechts des Geistigen Eigentums, des sonstigen Wirtschaftsrechts, des Kulturschutzrechts, der Menschenrechte, der Rechte indigener Gemeinschaften und das Konzept des Gemeinsamen Erbes wird untersucht. Mangels adäquater Regelungen aus diesen Bereichen werden dann Möglichkeiten und Herausforderungen eines künftigen sui generis Folkloreschutzes vorgestellt. Dabei werden die aktuellen Bestrebungen unter der Weltorganisation für geistiges Eigentum durch das eigens eingesetzte Intergovernmental Committee on Intellectual Property and Genetic Resources, Traditional Knowledge and Folklore (IGC) besonders beachtet.