Lernersprache Deutsch bei ungarischen Germanistik-Studierenden
Eine Untersuchung schriftlicher Sprachprodukte fortgeschrittener Deutschlernender
Ágnes Huber
Multikulturelle Einflüsse der Globalisierung machen sich in allen Lebensbereichen, auch hinsichtlich der Fremdsprachenkompetenz bemerkbar. Dem Erlernen von Fremdsprachen und dem Erforschen der Lernprozesse kommt somit eine immer größere Bedeutung zu. Letzteres gilt besonders für Sprachenkombinationen, in denen nicht Englisch die Zielsprache ist.
Das Buch fokussiert auf das Sprachenpaar Deutsch-Ungarisch, es dokumentiert eine empirische Studie zur deutschen Lernersprache ungarischer Muttersprachlerinnen und Muttersprachler. In der Erhebung wurden ungarische Germanistikstudierende gebeten, über ihre Deutscherwerbprozesse schriftlich zu berichten. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die erstellten Essays der Probandinnen und Probanden, die fehleranalytisch beschrieben werden. Das Korpus besteht aus insgesamt 149 Aufsätzen. Über die ins Detail gehende systemlinguistische Fehleranalyse hinaus stellen die Einstellungen, Lerngewohnheiten, Strategien und die Lernmotivation der fortgeschrittenen Deutschlernenden weitere wichtige Aspekte der Studie dar. Anhand der teilweise sehr divergierenden individuellen Angaben können auch allgemeine Tendenzen bezüglich des Spracherwerbs und der Sprachkompetenzen der Zielgruppe aufgezeigt werden.
Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Mehrsprachigkeit in Europa gewinnt die Arbeit von Ágnes Huber über die deutsche Lernersprache bei ungarischen Germanistikstudierenden an Relevanz. Die Studie ist ein möglicher Ausgangspunkt für weitere einschlägige Untersuchungen, die zum Ziel haben, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen dem faszinierenden Phänomen Lernersprache näherzukommen.