Lesen, Verstehen und Übersetzen
Kollokationen als Handlungseinheiten der Übersetzungspraxis
Christian Grauer
Diese Arbeit ist im interdisziplinären Bereich der prozessorientierten Übersetzungswissenschaft, der empirischen Leseforschung und der übersetzungsbezogenen Kollokationsforschung angesiedelt. Gegenstand der einzelnen Untersuchungen sind Kollokationen als Problemgrößen der Übersetzung und der fremdsprachlichen Textproduktion.
Mit Hilfe einer aus der Videoschnitttechnik entlehnten Software werden die Makrostrukturen der Lese- und Verstehensprozesse während der übersetzungsvorbereitenden Wissensrecherche analysiert. Der Weg des Übersetzers durch die sich beständig verändernde „Hilfsmittel-Landschaft“ des Internets wird dokumentiert.
Methoden der empirischen Leseforschung ermöglichen die Verengung des Fokus zur Untersuchung der Orientierung des Übersetzers in sprachlichen Mikroeinheiten.
Ebenso werden die Auswirkungen eines situativen Umfelds, das in einer verstärkten mentalen Belastung resultiert, auf die schriftsprachliche wie auch mündliche Kollokationsproduktion dargestellt.