Lesereise Myanmar / Burma
Gute Geister im Land der goldenen Pagoden
Bernd Schiller
Burma heißt längst Myanmar, aber immer noch ist es „ein Land wie kein anderes“, wie Rudyard Kipling vor über hundert Jahren schrieb. Die Bilder des alten Asien sind hier noch zu finden: Mönche, die sich im Morgendunst ihre Speiseschalen füllen lassen und dem Spender damit gutes Karma bringen, Bauern hinter dem Holzpflug, Frauen am Brunnen, lachende Kinder, die jeden Besucher lärmend begrüßen, Gläubige, die sich das Heute mit Hilfe der „Nats“, guter Geister, erleichtern. Vor der Verklärung dieses einzigartigen Landes bewahrt den bewusst Reisenden jedoch der Blick auf den mühsamen Alltag der meisten Burmesen. Seit Jahrzehnten leben sie verarmt und weitgehend isoliert vom Rest der Welt, neuerdings aber wieder gestärkt durch mehr als nur einen Funken Hoffnung auf Freiheit und Demokratie. Bernd Schiller, Asienkenner seit fast vierzig Jahren, hat dieses traumschöne Land voller Magie und Probleme auf abenteuerlichen Wegen und mit oft gemischten Gefühlen bereist. Seine Annäherung an das neue Myanmar, das zugleich das alte Burma ist, ist einfühlsam, spannend und voller Zuneigung und gerät so immer auch zur Annäherung an die Seele Asiens.