Liber Biotopos
Karl Maria Machel
Ich weiß wirklich nicht, ob ich dieses Buch einer Öffentlichkeit zumuten kann. Ich jedenfalls würde sagen, lesen Sie dieses Buch nicht. Und wenn Sie an dieser Stelle angelangt sind und eine Ahnung haben, wovon es handeln könnte, schlagen Sie es zu; und lesen Sie es erst, wenn Sie älter geworden sind und vom Schicksal ihre Schläge erhalten haben. Dann sind Sie wahrscheinlich erst imstande, Mitgefühl für diesen Protagonisten aufzubringen, dessen Beichte Worte enthält und der trotzdem einer der Glücklichsten unter uns gewesen sein muß. Er selbst lebt nicht mehr, nur noch im Roman und all das, was er in seiner Sehnsucht herausgeflucht oder geflüstert hat, kann ihn nun nicht mehr trösten. Nicht er, oder nicht er allein, sondern wir alle in dieser seltsamen Welt haben Schuld daran wie wir sind. Und darum bitte ich Sie, so Sie dieses Buch nicht mit Abscheu von sich weisen, und wenn Sie jemandem wie ihm begegnen, nähern Sie ihm sich mit Zuneigung. Wir sind gut zu Tieren, laßt uns also auch gut sein zu denen, die leben wie sie. Frei und ungebunden. Schreibe ich vom Schreiben, schreibe ich von mir. Nicht über mich, aber darüber, wie ich die Dinge, die Menschen seh. Nicht wie der Einzelne
ist, aber was die Masse aus ihm macht. Darum schreibe ich