Liber Diatheke von Machel,  Karl Maria

Liber Diatheke

Eine Autofiktion

Nein, es ist nicht der Weisheit letzter Schluß, es ist eher eine Art Zwischenspiel, ein Interludium, das sich mir auftut, zwischen der Mnemosyne, eigentlich ein Erinnerungsbuch, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und den Sorores, dem Leben zweier Geschwister und das, ohne den beiden zu nahe treten zu wollen.
Für einen Außenstehenden ist das immer schwierig, für einen Liebenden gleich gar, der Liebende zwischen zwei Frauen muß immer ein wenig Distanz wahren, zu beiden Seiten, er muß beide kennen, ohne ihnen zu nahe zu treten, immer eine Gratwanderung.
Doch ohne das, wäre es wohl nicht mein Leben, es gehört zu mir und dazu gehört immer die Liebe. Nah und dicht und intim. Vertrautheit. Nichts ist einfach, auch nicht für den, der glaubt sich zu kennen. Auch ich selbst komme mir näher, werde mir vertrauter, immer noch. Ob ich dieses Zwischenspiel indes mit Leben gefüllt habe, möge der geneigte Leser, besonders die weise Leserin entscheiden; ich bin bedingt lernfähig. Lehre sie mich…

Als sie aber aßen, nahm Johannes das Brot, dankte und brachs und gabs den Schwestern und sprach: Nehmet und esset; das hab ich gebacken. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle; das hab ich gebrauet für viel Vergebung der Sünden.
Bei der Übersetzung ist zu beachten, daß die Wiedergabe des Bundes, nach der Wurzel von binden, so steht ein Band zwischen ihnen, nach heutiger Empfindung den Inhalt des Wortes berît, also die Verpflichtung, beinhaltet.
Auch ist trotz aller Kodifizierung das Bundesverhältnis kein symmetrisches, bei dem von gleichberechtigten Partnern ausgegangen werden kann, sodaß der Bund hier und da mit »Erwählung« synonym Verwendung findet. In der Regel wird aber dennoch zwischen der Außenseite, auf der die Erwählung der Frauen zum erwählten Manne in exponierter Sonderstellung und der Innenseite auf Seiten der Emotionen. Darum Diatheke

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