Liestal
Historischer Städteatlas der Schweiz – Atlas historique des villes suisses – Atlante storico delle città svizzere
Dorothee Rippmann
Nach den Trennungswirren 1830–1833 stieg die einst von den Grafen von Frohburg gegründete Kleinstadt Liestal von einer baslerischen Amtsstadt in den Rang einer Kantonshauptstadt auf. Erst geraume Zeit nach der Gründung des Kantons Basel-Landschaft setzte ausserhalb der ummauerten Altstadt auf bislang landwirtschaftlich genutzten Parzellen eine namhafte Siedlungsentwicklung ein; sie lässt sich, ausgehend von der ersten Katastervermessung von 1824–1826, in verschiedenen Zeitetappen rekonstruieren. Liestals wirtschaftliche Vorrangstellung im Oberbaselbiet kann unter anderem daran abgelesen werden, dass in der Stadt um 1830 siebzig verschiedene Gewerbe ansässig waren. Im 19. Jahrhundert, nach dem Anschluss ans Eisenbahnnetz 1854/58, war Liestal der wichtigste Industriestandort im Kanton. Ökonomisch und sozial prägend waren für Liestal seine Funktion als eidgenössischer Waffenplatz mit der Infanterieschule, daneben spielte der Tourismus eine Rolle.Die Mappe enthält neben zahlreichen Karten und Plänen einen bebilderten Textteil mit einem archäologischen und historischen Überblick über die Siedlungsentwicklung von der Antike bis zum 20. Jahrhundert und Kapiteln zur Stadtgeschichte von der Gründung im Mittelalter über die Helvetik bis zur Kantonstrennung und zur Moderne.