Lost Children / Verlorene Kinder – Kindersoldaten in Uganda
Ali Samadi Ahadi, Oliver Stoltz
Es ist der längste Krieg Afrikas: Seit fast 20 Jahren findet unter den Augen der Weltöffentlichkeit im Norden Ugandas ein unvorstellbares, systematisches Morden statt. Die Mitglieder der fanatisch religiösen ‚Lord‘s Resistance Army‘ (LRA) entführen Kinder aus ihren Dörfern und zwingen sie zum Töten – auch eigener Familien- und Stammesangehöriger. Die Opfer werden zu Tätern gemacht und einem ganzen Volk wird so über Generationen hinweg Lebensgrundlage und Zukunft genommen.
LOST CHILDREN ist das eindringliche und sensible Porträt von vier Kindersoldaten zwischen 8 und 14 Jahren, die nach gelungener Flucht aus den Buschlagern der Rebellen nur Eines wollen: wieder Kind sein und leben. Eine Nahaufnahme jenseits der Fernsehnachrichten über die gemeinste Form des Kriegs: den Einsatz von Kindern als Soldaten, und zugleich ein erschreckend naher Blick in den Alltag dieser Kinder und ihrer Familien in den Flüchtlingslagern Nord-Ugandas.
Mehrere Monate verbrachten die Regisseure im Kriegsgebiet. Sie begleiteten die Kinder nach ihrer Rückkehr bei der schwierigen Wiedereingliederung in ihre Clansgesellschaft. Unterstützt von einheimischen Sozialarbeitern, die dabei ihr Leben riskieren, versuchen die Kinder zu ihren Platz im Leben zurück zu finden. Beide Regisseure waren selbst in ihrer Kindheit mit den Schrecken des Kriegs konfrontiert und wählten deshalb für ihren Film den Blickwinkel und Standpunkt der Kinder.