Luther als Vorkämpfer?
Reformation, Volksaufklärung und Erinnerungskultur um 1800
Fritz Achelpöhler, Guido Bee, Julia Beez, Holger Böning, Stefan Gerber, Werner Greiling, Hans-Werner Hahn, Klaus-Dieter Herbst, Jochen Krenz, Alexander Krünes, Thomas K. Kuhn, Felicitas Marwinski, Michael Maurer, Johannes Roth, Uwe Schirmer, Joachim Scholz, Reinhart Siegert
Zwischen 1750 und 1850 versuchte die Volksaufklärung religiöse, moralische, kulturelle und politische Vorstellungen zu vermitteln, die das „Volk“ erziehen und bilden sowie gemeinen Nutzen stiften sollten. Zahlreiche protestantisch geprägte Volksaufklärer waren dabei der Überzeugung, dass die Reformation im 16. Jahrhundert den Grundstein für das Zeitalter der Aufklärung gelegt habe. Spätestens mit dem Jubiläum von 1817 fanden in ihren Schriften die Reformation und die „Lichtgestalt“ Martin Luther eine außerordentlich positive Zuschreibung. Der Band widmet sich verschiedenen Facetten dieser besonderen Reformations- und Lutherrezeption, fragt nach den Rückwirkungen auf die gemischtkonfessionelle Gesellschaft in Deutschland und bezieht auch übergreifende Fragen zur Jubiläums- und Erinnerungskultur ein.