Lyrikalien
Wolfgang Dotzauer, Thomas Frechberger, Günther Geiger, Andreas Okopenko, Manfred Stangl
„Denkt man an die Beatniks der 5oer und 6oer Jahre, der musisch- und jugendstarken Proteste aus den Dezennien „glorreichen“ wie opferreichen US Asienkriegertums und der ersten Wahnidee amerikanischer Weltpolizei – der pax americana im Nachäffen jener mit dem Kollaps endenden pax romana -, neigt man zum Begreifen des aufkommenden Gedankens, dass jede suspekte Ära ihre groll- und protestvollen Dichter hervorbringt, die sie verdient.
So ist auch die Bewegung der „zornigen jungen Männer“ im Glitzern der Krone des United Kingdoms zu verstehen (einer frevelte: „Die Königin ist die Goldplombe im faulen Gebiss Großbritanniens“) sowie die vielen Dichter und Denker aus der deutschen Zeit der „wilden 6oer“, der RAF- und Apo-Jahre.
Mit dem lyrisch singulären Thomas Frechberger hat auch Wien – das „Kalt Wien“ – in seiner Phase des umwelt- und menschenverachtenden Kommerzialismus, des „Freizeit“ – und Konsumzwangs und der herz- und hirnabtötenden Mediendroge seinen Protestdichter bekommen.
Der sprachlich „noch nie dagewesene“ Lyriker lebt dazu nicht vom bloßen Hass, Ekel und politischen Protest sondern – man staune – viel mehr von der Sehnsucht nach dem Natürlichen, dem Zusammensein und Zusammengehören der Menschen, inklusive (auch der sexuellen) Liebe, viel dankend der weltheilsamen – nicht in Macht und Besitz befangenen – wahren und gefühlsstarken Frau, sowie der kindlich idyllisch erlebten und dazu meditationsbringenden einfachen – einfach schönen – Natur.
Großstadtkritik, gut gekonnt, und Meditation angesichts und eingedenk unseres wundervollen Planeten – das und vieles andere (auch Sprachstoß und Sprachzauber) sind in diesem Buch gleichermaßen gemischt und zu Einheit gebracht.“
Andreas Okopenko