Peter Kubovsky – Malerei
Martin Hochleitner, Johannes Jetschgo, Peter Kubovsky
Der 80. Geburtstag von Peter Kubovsky ist Anlass für das Erscheinen des vorliegenden Buches. Es steht in einer Reihe von Veröffentlichungen, die in den letzten Jahrzehnten unter monografischen und thematischen Gesichtspunkten bzw. im Kontext von Ausstellungsprojekten das Werk des österreichischen Künstlers bearbeiteten.
Die Publikation erweist sich mit ihrer Konzentration auf das malerische Œuvre jedoch auch als eine zu bisherigen Rezeptionsansätzen differenzierte Herangehensweise an das Gesamtwerk Kubovskys.
So wurde der Künstler seit seinem 1947 begonnenen Studium an der Linzer Kunstschule vorrangig als Zeichner gesehen. Die Aufmerksamkeit galt seinen mit Bleistift, Feder bzw. mit Farbkreiden ausgeführten Grafiken, die in ihrer Bearbeitung immer auch mit ikonografischen Gesichtspunkten und hierin vor allem mit dem jeweiligen Ort der Bildentstehung verbunden wurden. Zeichnungen von Paris, Rom, Prag und Venedig, aus dem Steinbruch im burgenländischen St. Margarethen bzw. mit Motiven aus dem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des Künstlers in Linz standen bislang symptomatisch für die Bildwelt und parallel zum charakteristischen Personalstil Kubovskys.
Neben diesen Rezeptionslinien und der im bisherigen Œuvre auch quantitativ dominierenden grafischen Werkgruppe der Zeichnungen trugen Selbstaussagen des Künstlers ebenfalls wesentlich zur entsprechenden Wahrnehmung als Zeichner bei. Kubovsky, der in den vergangenen Jahren wichtige Materialien zu seiner Biografie und seiner künstlerischen Entwicklung vorlegte, bezeichnete sich selbst als einen „hundertprozentigen Zeichner“, der allerdings während seiner gesamten künstlerischen Laufbahn immer auch in einem Spannungsfeld zur Malerei gestanden hätte. Während die ersten Studienjahre bei Alfons Ortner noch ganz von der Zeichnung bestimmt worden waren, empfand Kubovsky – in den frühen 1950er Jahren – seine bislang auf den Akt konzentrierte Erweiterung der Kohlezeichnungen auf die Themen von Landschaft und Architektur, nicht zuletzt durch die subtile Auslotung von Halbtönen und Grauabstufungen, als eine entscheidende Annäherung an die Malerei. Der für ihn so wichtige Schritt zu einem neuen Medium wurde wenige Jahre später tatsächlich vollzogen. So entstand 1954 im Rahmen eines mehrmonatigen Aufenthaltes in der steirischen Probstei Oberzeiring eine Gruppe von Ölbildern, die den Beginn einer ersten, knapp 10-jährigen intensiven malerischen Phase markieren sollte. Auch war Kubovskys Aufenthalt im Linzer „Atelierhaus des Kulturrings der Wirtschaft“ zwischen 1957 und 1966 schwerpunktmäßig mit der Malerei verknüpft.
Der Auszug aus dem Atelier sollte dann wiederum eine Konzentration auf die Zeichnung bedingen. Für knapp zwei Jahrzehnte würde sie folglich im Zentrum der künstlerischen Produktion stehen. Gerade diese Phase erwies sich für den Künstler besonders erfolgreich. Neben Ausstellungen und Publikationen setzte in den frühen 1970er Jahren auch seine bis 1996 ausgeübte Lehrtätigkeit ander nunmehrigen Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz ein.
()