MALPERTUIS
Jean Ray
Cassavius, der Besitzer des Hauses Malpertuis, stirbt. Seinen versammelten Erben stellt er ein gewaltiges Vermögen in Aussicht – geknüpft an die Bedingung, sich bis zu ihrem Lebensende in Malpertuis niederzulassen. Und so findet sich in Malpertuis, das in seiner bedrohlichen Präsenz zu einem Alptraum-Gefängnis wird, eine Reihe von sehr verschiedenen, zumeist grotesken Gestalten zusammen: Jan Grandsire, der Großneffe Cassavius‘, und seine Schwester Nancy, sein Onkel Charles Dideloo, dessen Frau Sylvie und deren Tochter Euryale, die Schwestern Cormélon, das Hausmeister-Ehepaar Griboin, der Präparator Philarètte, der Arzt Sambucque und Mathias Crook.
Was Jan nicht ahnt: Vor vielen Jahren hat Cassavius die letzten der antiken griechischen Götter von einer geheimnisvollen Insel entführt und nach Malpertuis verschleppt, wo sie nun – von Philarètte in menschliche Körper gezwungen – ihrer einstigen Macht beraubt dahinvegetieren…
Jean Rays Roman Malpertuis, eine bizarre Phantasmagorie, die erstmals 1952 veröffentlicht wurde, gilt als Klassiker der modernen Phantastischen Literatur. Christian Dörges Neu-Übersetzung rückt den Roman näher an Harry Kümels kongeniale gleichnamige Verfilmung aus dem Jahr 1971 heran und verdeutlicht, dass aus Sicht des 21. Jahrhunderts Film und literarische Vorlage längst zu einem untrennbaren Gesamtkunstwerk verschmolzen sind.
Ergänzt wird diese Neu-Ausgabe aus dem Apex-Verlag um ein Essay von Film-Experte Dr. Rolf Giesen.