Marketing als Schnittstellenwissenschaft und Transfertechnologie.
Festschrift zum 60. Geburtstag von Hans Hörschgen.
Michael Froböse, Andreas Kaapke
Wie kaum eine zweite wissenschaftliche Disziplin steht das Marketing in engen wechselseitigen Beziehungen zu anderen Fachgebieten. Diese Offenheit der Marketing-Theorie und -Forschung zeigt sich zum einen in der intensiven Nutzung von Inhalten und Methoden benachbarter Wissenschaftsdisziplinen, zum anderen in der ständigen Ausweitung der Anwendungsbereiche des Marketing.
Prof. Dr. Hans Hörschgen, dessen wissenschaftliches Werk anläßlich seines 60. Geburtstags mit der vorliegenden Festschrift gewürdigt werden soll, hat beide Entwicklungsrichtungen des Marketing-Ansatzes nachhaltig gefördert. Mit diesen Entwicklungslinien setzen sich auch die einzelnen Beiträge aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinander.
Nach einem einleitenden Abschnitt zum interdisziplinären Selbstverständnis der Marketing-Wissenschaft beschäftigt sich der zweite Teil des Buches mit der Bedeutung des Marketing in Theorie und Praxis. Der dritte Teil beleuchtet eine Vielzahl von Schnittstellen im wissenschaftlichen Bereich und behandelt die Nutzungsmöglichkeiten von Fachinhalten und Methoden angrenzender Fachgebiete in der Marketing-Wissenschaft. In diesem Kapitel werden u. a. die Spieltheorie, die Konsumentenforschung und die Militärtheorie im Hinblick auf ihr Transferpotential untersucht. Das Wesen des Marketing als Transfertechnologie findet seinen Niederschlag im vierten Kapitel; hier geht es um neuartige Einsatzfelder, in denen die Marketing-Technologie als Problemlösungsheuristik bereits eingesetzt wird oder in denen sie in Zukunft genutzt werden könnte, wie z. B. in Soziologie, Wirtschaftspolitik und Kunst. Vor dem Hintergrund dieses umfassenden Marketing-Verständnisses wendet sich der fünfte Teil aktuellen Entwicklungen in der Marketing-Praxis zu, beispielsweise dem computerintegrierten Informationsmanagement oder dem Outsourcing der Distributionslogistik. Da diese immer komplexer, aber auch kurzlebiger werdenden Probleme der Praxis auch auf die Hochschulen zurückwirken, beschäftigen