Massen und Masken
Kulturwissenschaftliche und theologische Annäherungen
Florian Fuchs, Richard Janus, Harald Schroeter-Wittke
Unter dem Stichwort Massen und Masken werden zwei Phänomene aus kulturwissenschaftlicher und theologischer Perspektive beleuchtet, die komplementär sind. Viele Bereiche des menschlichen Lebens werden von Massenkultur geprägt. Zu einer entsprechenden Eventkultur gehören die vielen Festivals, aber auch der Kirchentag. Massenevents werden in Szene gesetzt und medial verbreitet. Mit Blick auf die Massenveranstaltungen des Nationalsozialismus erweisen sie sich als ambivalent. Das Subjekt ist nicht nur Individuum, sondern auch Teil einer größeren Menge, die es ihm ermöglicht, Erfahrungen von Ekstase zu machen. Karneval ist eine bestimmte Form der heutigen Massenkultur, die ihre eigenen Traditionen mit sich trägt. Karneval inszeniert sich selbst und die Menschen, die daran teilnehmen. Die Verkleidung, die Musik, die Umzüge spielen eine Rolle. Zugleich fordert der Karneval mit seinem überschießenden Charakter heraus. Grenzverletzungen gehören stets dazu und finden in der Verletzung religiöser Gefühle einen neuralgischen Punkt. Aber auch vestimäre und philosophische Fragestellungen bleiben nicht aus.