Max von Oppenheim: Tell Halaf / Tell Halaf – Im Krieg zerstörte Denkmäler und ihre Restaurierung
Nadja Cholidis, Lutz Martin
Als im November 1943 bei einem Luftangriff auf Berlin das Tell Halaf-Museum zerstört wurde, galt eine der bedeutendsten Sammlungen vorderasiatischer Altertümer in Deutschland für immer verloren. Obwohl 1944 über 20.000 Basaltfragmente aus den Ruinen geborgen und im Pergamonmuseum eingelagert werden konnten, beurteilte man eine Restaurierung der über 3000 Jahre alten Bildwerke bis Anfang der 1990er Jahre äußerst skeptisch. In einem relativ kurzen Zeitraum von nur acht Jahren ist es jetzt einer Gruppe von Archäologen und Restauratoren gelungen, über 90 % der Denkmäler wiederherzustellen. Die reich bebilderte Publikation stellt erstmals die restaurierten Skulpturen, Orthostaten, Steingeräte und -gefäße vor und knüpft damit hauptsächlich an die von A. Moortgat 1955 vorgelegte Studie zu den Bildwerken vom Tell Halaf an und ergänzt diese. Mit der Beschreibung der faszinierenden Identifizierungs- und Restaurierungsarbeiten, der Einbeziehung bisher unveröffentlichter Dokumente sowie eines naturwissenschaftlichen Beitrages zur Herkunft des Basaltes und der Rekonstruktion der Brandkatastrophe ist das Buch auch außerhalb der Vorderasiatischen Altertumskunde von großem Interesse. Mit dieser Publikation wird die von 1943 bis 1962 herausgegebene Tell-Halaf-Reihe um einen letzten Band ergänzt.