Mein Jahrtausend
Heiner Link
Ja, DamenundHerren, so ein Jahrtausend, das ist schon ganz schön viel. Mehr zumindest als ein Jahrhundert und auf jeden Fall mehr als ein Nachmittag. Eines Schriftstellers.
Aber ein Dichter hat eben auch ganz schön viel zu erzählen und am meisten über sich. ‚Album‘ heißt der erste Teil dieses Buches, das als Internet-Seite entstand, schräge Bilder, schräge Texte, sehr persönlich und doch welthaltig, ja: WELTHALTIG. Goethe kommt vor und Freddy Quinn, und Siemens natürlich, und die gute alte Bravo. Ein Sittenbild, könnte man sagen.
Der zweite Teil, betitelt ‚Die Banalität des Prolligen‘, umfaßt eine Internet-Korrespondenz mit den Kollegen Georg M. Oswald, Norbert Niemann und Helmut Krausser, eine ‚Art Begleiterscheinung‘ (des Dichtens), die man natürlich auch ein ‚mehrstimmiges Journal‘ nennen könnte. Wenn man wollte. Es bringt die lang erhoffte Antwort auf die ewigen Fragen, was Autoren tun, wenn sie gerade nicht schreiben (können), was sie beschäftigt, was sie bewegt. Sie nehmen mitunter einen guten Schluck, vertiefen sich in das Werk der Kollegen von einst und jetzt und kommen zu lapidaren Einsichten: ‚Experimente mit Robert Walser und Kräuterlikör. Fehlgeschlagen. Handke und Birnenschnaps funktioniert.‘
Diese Website gehörte zu den spannendsten Ereignissen der Internet-Literatur, sie hatte in ihrer Entstehungszeit in den letzten Jahren monatlich 8000 Zugriffe aus aller Herren Länder. Was da räsoniert und diskutiert wurde über die Dichtung, die Liebe, das Leben und den gesunden Durst, gibt es nun verewigt als Buch, also, DamenundHerren, greifen Sie zu!