Mein Lebensweg 1886-1944
Aufzeichnungen während der Haft
Hanna Clements, Otto Carl Kiep, Hildegard Rauch, Johannes Tuchel
Der deutsche Diplomat Otto Carl Kiep erkannte früh, in welchen Abgrund die politische Entwicklung unter dem NS-Regime führen sollte. Als er im März 1933 an einem Bankett zu Ehren von Albert Einstein teilnahm, verlangten die Nationalsozialisten seine Ablösung. Kiep ließ sich in den einstweiligen Ruhestand versetzen. Bei Kriegsbeginn wurde er in das Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht eingezogen und hatte dort bald engen Kontakt zum Kreis um Hans Oster und Hans von Dohnanyi. Nach einer Denunziation wurde er am 16. Januar 1944 festgenomemn und am 1. Juli 1944 zum Tode verurteilt. Seine Verbindungen zu anderen Widerstandskreisen entdeckte man indes erst nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944. Nach erneuten Vernehmungen und schweren Misshandlungen wurde Otto Carl Kiep am 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Unter denkbar schwierigsten Bedingungen, den Augen der Gestapo verborgen, verfasste er die vorliegenden Lebenserinnerungen